Wie Schulen den Strukturwandel mitgestalten

Am Samstag, den 29.05.2021, veranstaltete die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) in Kooperation mit dem Institute For Advanced Sustainability Studies e.V. (IASS) von 18 bis 20 Uhr eine Livestream Podiumsdiskussion aus dem SKZ Telux Weißwasser mit dem Titel „Schule wandelt Struktur – Wie Schulen den Strukturwandel mitgestalten“.

Wie Schulen den Strukturwandel mitgestalten

Am Samstag, den 29.05.2021, veranstaltete die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) in Kooperation mit dem Institute For Advanced Sustainability Studies e.V. (IASS) von 18 bis 20 Uhr eine Livestream Podiumsdiskussion aus dem SKZ Telux Weißwasser mit dem Titel „Schule wandelt Struktur – Wie Schulen den Strukturwandel mitgestalten“. Neben Anikó Popella (Programmleiterin #MISSION2038, DKJS) und Dr. David Löw Beer (wiss. Projektleiter, IASS) diskutierten Saskia Heublein (Servicestellenleiterin, Entwicklungsgesellschaft Niederschlesische Oberlausitz mbH), Dr. Helge Paulig (Referent, Sächsisches Staatsministerium für Kultus) und Philipp Restetzki (Lehrkraft, Landau-Gymnasium Weißwasser) darüber, welche Rolle Schulen aktuell im Strukturwandel spielen und wie diese geöffnet werden können, um jungen Menschen eine reale Teilhabe zu ermöglichen. Zuschauer:innen hatten währenddessen die Möglichkeit, via VOXR-Tool den Podiumsteilnehmer:innen Fragen zu stellen und nutzten diese auch rege.

Der Moderator Tobias Heinemann (ipunct) eröffnete die Veranstaltung mit einer kurzen Vorstellungsrunde. Im Anschluss wurde Christoph Anders (Standortleiter, DKJS Sachsen) digital zur Diskussionsrunde hinzugeschaltet und stellte in einem kurzen Impulsreferat die aktuelle Förderlogik und Beteiligungsmöglichkeiten im Strukturwandelprozess in Sachsen vor. Dass es hier vor allem in Bezug auf Kinder- und Jugendbeteiligung Defizite gibt, wurde schnell deutlich: „Es gibt jede Menge Formen, wo Erwachsene darüber entscheiden, was mit den Geldern passiert, aber keine Anschlusspunkte wo sich Kinder und Jugendliche tatsächlich einbringen können.“ so der Standortleiter der DKJS Sachsen.  

In den vorangegangenen Jugendmeetings der #MISSION2038 zeigte sich jedoch deutlich, die hohe Motivation bei den Jugendlichen, den Strukturwandel mitgestalten zu wollen. Dies berichtete Anikó Popella (DKJS). Es entstand zum Beispiel eine Projektidee, wo junge Lausitzerinnen und Lausitzer einen länderübergreifendes Jugendforum gründen möchten. Hinzu kommt eine große Verbundenheit der Jugendlichen mit der Region. Auch David Löw Beer (IASS) berichtete davon, einem großen Drang der Jugendlichen wahrzunehmen, sich engagieren zu wollen. Doch wo kann Schule hier ansetzen und wirksam werden?

Aktuell steht die Lausitz vor dem Problem des demographischen Wandels und dieser fordert auch die Schulen heraus. Derzeitig gelänge die Abdeckung des Unterrichts noch recht gut, allerdings müssen bereits einige Unterrichtsangebote aufgrund von Lehrkräftemangel entfallen, beschreibt Dr. Helge Paulig (SMK). Hinzu komme das Problem der Mobilität, welches dazu führt, dass viele Nachmittagsangebote nicht in Anspruch genommen werden können. Dies bestätigte auch Philipp Restetzki (Landau-Gymnasium Weißwasser). Er hingegen sieht ein großes Potential in der Intensivierung der Zusammenarbeit mit außerschulischen Partner:innen. Diese könnten vor allem in den GTA ansetzen und diese dafür nutzen, den Strukturwandel zu thematisieren. „Ganztagsangebote können Impulsgeber sein, die in den Unterricht reinstrahlen.“ so auch Dr. Paulig (SMK). Hier könne man beispielsweise Unternehmen mehr mit einbeziehen, denn Ausbildungs- und Jobperspektiven sind ein wichtiger Haltefaktor für junge Menschen. Saskia Heublein (ENO mbH) beschrieb ein bereits bestehendes reichhaltiges Angebot zur Berufsorientierung mit Messen und zahlreichen Onlinemöglichkeiten. Außerdem berichtet sie von einem ausgebauten kommunalen Bildungsmanagement. „Die Angebote zur Berufsorientierung wurden oft partizipativ entwickelt, etwa in dem Jugendliche Auszubildende interviewten.“ so Heublein. Jetzt sei es jedoch erforderlich, die guten Angebote unter Jugendlichen bekannter zu machen.

Anikó Popella (DKJS) merkte zum Ende der Diskussionsrunde an, dass es noch mehr herauszufinden gilt, was passgenaue Formate sind, um Schulen besser unterstützen zu können. Hierfür gilt es beispielsweise die Kompetenzen zu bündeln und die Zusammenarbeit mit Partner:innen wir der ENO mbH zu intensivieren. Auch David Löw Beer (IASS) bot an, aus dem Blick der Forschung zu schauen, wie man Ganztagsangebote besser für Strukturwandelprozesse unterstützen kann.

Die Podiumsteilnehmer:innen waren sich einig, dass es sich lohnt an dem Thema dranzubleiben und zu versuchen, das Thema „Strukturwandel“ mehr in den Schulalltag zu integrieren. Diese Podiumsdiskussion könnte dafür ein weiterer Anstoß gewesen sein. Philipp Restetzki (Landau-Gymnasium Weißwasser) merkte abschließend an, dass es sich lohne, aus der eignen Blase immer mal herauszutreten. „Es gibt ein breites Netz an Angeboten und Möglichkeiten und die Maschen sind gar nicht so groß und weit, wie man denkt. Man muss sich nur mal in das Netz hereinfallen lassen.“ so der junge Lehrer aus Weißwasser.

Aufzeichnung der Podiumsdiskussion

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