Jugendmeeting in Reichenbach/O.L. am 24.09.2022

Am 24.09.2022 veranstaltete die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung in Kooperation mit dem Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, der Bernhard Waldinger Stiftung, der Sächsische Agentur für Strukturentwicklung GmbH und dem Kipppunkt Kollektiv in Reichenbach/O.L. ein Jugendmeeting unter dem Motto „Wir suchen deine Ideen für die Lausitz!“.

Um bereits vorab einen Eindruck von den Ideen und Wünschen der jungen Menschen in Reichenbach zu bekommen, führte die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung im Vorfeld des Jugendmeetings eine Jugendbefragung durch. Die Ergebnisse der Umfrage konnten sich die Teilnehmenden des Jugendmeetings am 24.09.2022 vor Ort anschauen.

Insgesamt nahmen 18 junge Menschen im Alter zwischen 12 und 21 Jahren aus Reichenbach und Umgebung am Jugendmeeting teil. Das Jugendmeeting hatte zum Ziel, über verschiedene Etappen herauszufinden, wie Jugendliche den Ist-Zustand in ihrer Region bewerten und was sie sich für ihre Zukunft wünschen.

Nach einer kurzen Eröffnung stellte Josefine Paul, DKJS-Mitarbeiterin im Programm #MISSION2038, den Teilnehmenden das Vorhaben für den Tag vor. Mit empowernden Worten machte sie den jungen Menschen deutlich, wie wichtig ihre Stimme im Strukturwandel ist. Um diesen zu meistern und eine zukunftsfähige Lausitz zu schaffen, ist es notwendig Jugendliche an Entscheidungen, die sie betreffen, zu beteiligen, sie mitbestimmen zu lassen und ihren Ideen offen gegenüberzustehen. Josefine Paul hob hervor, dass sich junge Menschen in unserer Gesellschaft derzeit jedoch häufig noch nicht ernst genommen fühlen und man ihnen nicht auf Augenhöhe begegnet. Das möchten wir ändern und heute gemeinsam Beteiligungsmöglichkeiten und Projektideen für die Lausitz entwickeln.

Um für die Jugendlichen den Begriff „Strukturwandel“ greifbarer zu machen, gab Lena Eyerich vom Kipppunkt Kollektiv einen kurzen Einblick, was dieser überhaupt bedeutet, speziell für Jugendliche und welche Möglichkeiten es gibt, den Strukturwandel mitzugestalten.

Anschließend wurden mit den Teilnehmenden im Rahmen eines „open space“ die Themen, die Fragen, die Visionen und erste konkrete Projektideen gesammelt. In diesem offenen Austausch entstanden vier Projektideen, um Reichenbach/O.L. attraktiver für junge Menschen zu machen: ein Jugendhaus, eine Jugenddisco, ein Secondhandladen und ein „Samstagsputz“.

„Jugendliche brauchen einen Platz in Reichenbach“, so die einstimmige Meinung hinsichtlich der Projektidee „Jugendhaus“. Das Jugendhaus soll Raum schaffen für Konzerte, Workshops etc. Daneben wünschen sich die jungen Menschen eine regelmäßig stattfindende Jugenddisco, um die Angebote der Freizeitgestaltung von Jugendlichen vor Ort zu erweitern.

Die Projektidee „Secondhandladen“ möchte gern eine umweltschonende Erweiterung der Einkaufsmöglichkeiten in Reichenbach schaffen. Menschen jeden Alters sollen die Chance erhalten ihre Kleidung, Bücher und Spielzeug etc. zu verkaufen, aber auch gute, gebrauchte und kostengünstige Artikel zu erwerben.

Beim Projekt „Samstagsputz“ sollen Jugendliche im Alter zwischen 12 und 18 Jahren begeistert werden, sich um ihre Umwelt zu kümmern. An einem Samstag im Monat sollen wiederkehrend unterschiedliche Orte in Reichenbach gesäubert werden.     

In den anschließenden Gruppenarbeitsphasen konnten diese Projektideen vertieft und ausgearbeitet werden. Die jungen Menschen setzten sich dabei mit Fragestellungen wie „Warum ist dieses Projekt wichtig für Reichenbach?“ und „Wer kann mich bei unserem Vorhaben unterstützen?“ auseinander.  

In der letzten Phase des Jugendmeetings wurden die Projektideen für alle vorgestellt. Es folgte eine Abstimmungsrunde, in der die Teilnehmenden selbst zwei Projekte auswählten, welche jeweils mit 2.038,00 Euro gefördert und gemeinsam mit dem #MISSION2038-Team der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung umgesetzt werden sollen. Die zwei Gewinnerprojekte sind das Jugendhaus und der Secondhandladen.

Zum Abschluss des Tages kamen alle noch einmal im Plenum zusammen und besprachen das weitere Vorgehen. Nun gilt es gemeinsam die Projekte anzugehen und dafür zu sorgen, dass die Lausitz für junge Menschen lebenswerter wird.

Wir bedanken uns für die Teilnahme der jungen Lausitz:innen und für die großartigen entstandenen Ideen!